Web-Applikationen erobern die Internet-Welt. Ihre flexible und schnelle Erreichbarkeit machen den Erfolg aus. Auf was kommt es beim Design an, um den Anwender zu überzeugen?
Design für Web-Applikationen
Eine Web-Applikation, auch Webanwendung oder kurz Web-App genannt, ist im Prinzip ein Programm, das im Browser ausgeführt wird. In der Regel ist eine Web-Applikation auf einer URL im Internet abrufbar und so von überall und ohne Installation erreichbar. Erfolgreiche Beispiele sind Google Maps, Dropbox oder PayPal. Damit die Anwendung zum Ziel führt und auch ohne Handbuch funktioniert, sind folgende Tipps zu beachten:
- Denken Sie immer daran: Was ist das Ziel der Web-Applikation? Welche Absichten und Bedürfnisse hat der Anwender? Diese Fragen sollten stets im Vordergrund stehen, denn das Lösen eines Problems ist im Prinzip der Kerninhalt einer Web-Applikation.
- Definieren Sie die Zielgruppe. Für das Design ist es entscheidend, was der Anwender mitbringt. Manche Funktionen oder Bedeutungen von bestimmten Icons oder Farben sind dem Anwender bereits bekannt, selbst wenn die Web-Applikation das erste Mal benutzt wird. Auch bei der Wahl der Schriftgrösse und der Farbkontraste ist auf das Sehvermögen des Zielpublikums zu achten.
- Machen Sie den Weg zum Ziel so einfach wie möglich. Eine Web-Applikationen lebt primär von der Interaktion des Anwenders. Es soll auf Anhieb klar sein, was die Möglichkeiten sind, damit man gleich in die Aktion treten kann. Bei komplizierteren Web-Applikationen eignen sich interaktive Rundgänge oder virtuelle Assistenten zur Erklärung.
- Kommen Sie dem Anwender entgegen. Zeigen Sie Reaktionen auf die Schritte des Anwenders oder geben allenfalls sogar eine konkrete Bestätigung. Schreiben Sie Tooltips, falls das Element unklar sein könnte. Bieten Sie Speicherpunkte oder Rückgängigfunktionen an, damit Fehler wieder ausgebügelt werden können. Auch Verknüpfungsfunktionen wie Share-Buttons für Soziale Medien können hilfreich sein.
- Gestalten Sie eine saubere Oberfläche, um dem Anwender ein gutes Erlebnis zu gewährleisten. Reduzieren Sie sich auf das Wesentliche und doch sollen genug Informationen dargestellt sein. Zu viel oder zu wenig? Das ist ein schwieriger Balanceakt. Fragen Sie sich bei jedem Element: „Ist das wirklich notwendig hier?“ oder „Könnte man das auch einfacher darstellen?“ Denken Sie aber daran, Icons funktionieren dann am besten, wenn sie sparsam eingesetzt werden, Wörter sind fast immer eindeutiger.
- Testen Sie gründlich. Lassen Sie die Web-Applikation auch von Personen aus der Zielgruppe testen. Am besten auch von wenig technikaffinen Personen. Das sorgt oft für tiefe Einblicke. Auch nachdem die Web-Applikation freigegeben ist, können mit Analyse Tools und Feedbacks von Anwendern wertvolle Hinweise für Optimierungsmöglichkeiten gewonnen werden.
Zum Schluss möchte ich Ihnen noch gelungene Web-Applikationen aufzählen, die ich im Alltag und bei der Arbeit oft nutze:
- Gmail (zentrales Mail-Management)
- Google Calendar (synchronisierter Kalender)
- Google Drive (Datenaustausch und synchronisierte Datenablage)
- ZKB Online (Onlinebanking)
- PayPal (Online-Bezahlsystem)
- WhatsApp Web (Desktop-Messenger)
- iconspider (effektive Icon Suche)
- u.a. gettyimages (Stock Foto Bibliothek)
- JIRA (Projektmanagement)
- Linguee (Sprach-Übersetzer)
- WeTransfer (Datenaustausch)
- What's My Browser Size? (Browserfenster Abmessung)