AdBlocker - Fluch oder Segen?
AdBlocker - Fluch oder Segen?
AdBlocker - Fluch oder Segen?

AdBlocker - Fluch oder Segen?

chrisign gmbh
chrisign gmbh Weinfelden, 04.08.2016

Noch immer flammt sie auf, die Diskussion über sogenannte AdBlocker. Sie verhindern, dass auf Webseiten Werbeblöcke und Anzeigen angezeigt werden. Nur, finanziell trifft es vor allem die kleinen Webseitenbetreiber, die auf jeden Rappen angewiesen sind. Kleinvieh macht eben auch Mist.

Aber auch die grossen Tageszeitungen mit ihren professionellen Journalisten und Redaktionen wehren sich mittlerweile gegen die AdBlocker.

In einem ersten Augenschein bietet ein AdBlocker für den Webseitenbenutzer natürlich nur Vorteile:

Vorteile

  • ressourcenraubende Anzeigen werden nicht angezeigt und verbessern den Lesefluss
  • Popup-Werbung wird verhindert
  • das Tracking und damit der Datenschutz für den User wird über die personalisierte und zielgenaue Werbung gestellt
  • Das Design von Webseiten wird durch Werbebanner nicht mehr zerklüftet, die Usability von Webseiten steigt
  • der gläserne Mensch wird zum Teil wenigstens verhindert

Sieht man sich die ganze Sache einmal von der Seite der Contenterzeuger und der Werbetreibenden an, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Es geht hier um die Existenz der Vielfalt im Netz. Kommen keine Einnahmen für die schreibende und gestaltende Zunft herein, so lohnt es sich für diese nicht mehr, Content zu erzeugen. Eine Monopolisierung der Informationsvermittlung kündigt sich an. Es ist dieselbe Diskussion wie beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen und den privaten Fernsehstationen.

Nachteile

  • Gratiscontent wird durch Werbung finanziert, gibt es kein Geld, lohnt es sich nicht mehr Content zu entwickeln
  • schon einige grosse Nachrichtenwebseiten verlangen das Abschalten des Werbeblockers, um den Content zu sehen
  • Vielfalt von Informationswebseiten sinkt, vor allem kleine Webseiten sind auf das Einkommen durch Werbung angewiesen
  • weniger Vielfalt bedeutet auch weniger Qualität
  • wenn Werbung angezeigt wird, ist sie nicht mehr so zielgenau und personalisiert
  • Werbetreibende zahlen den AdBlockerherstellern Geld, damit ihre Werbung doch angezeigt wird, es wird "geschmiert"
  • die Alternative ist bezahlter Content, was zu einer Zweiklassen-Informationsgesellschaft führt
  • Werbung wird teurer, für Kleine zu teuer

AdBlocker werden von etwa 25% der User benutzt und sind deshalb wirtschaftlich relevant. Wie man sieht, sind AdBlocker ein zweischneidiges Schwert. Für den Leser bedeutet dies, er muss auch in Zukunft mit einem gewissen Mass an Werbung leben, um kostenlos an Informationen zu kommen. Aber für die Werbetreibenden ist es notwendig, "saubere" Werbung zu schalten, also Werbung die nicht (zu stark) vom eigentlichen Content ablenkt und nervig ist. Beide Seiten müssen hier Kompromisse eingehen, sonst geht dieses Katz-und-Maus-Spiel immer weiter.

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